In ihren Arbeiten setzt Solweig de Barry Momente, die sie fotografisch festgehalten hat, einem Abstraktionsprozess aus. Hierbei reduziert sie die Werke soweit, dass von einer architektonischen Linie auf der Leinwand lediglich ein blankes Gerüst übrig bleibt und z. B. die Farbe eines Stuhls als grobe Fläche bestimmt wird. Durch den direkten Pinselstrich, das Kritzeln und das Verwischen von Farbe und Linie entsteht etwas, was so nicht vorgesehen war. Farben Linien und Flächen sind für die Künstlerin nicht so sehr Eigenschaften eines Gegenstandes, sondern etwas was sie selbst als Etwas dazulegt und dadurch zur reinen Möglichkeit wird. Sie löst somit die Grenzen der Realitäten auf. Solweig de Barry betrachtet diese Grenzen als Geschichten, die während des Arbeitens auf der Leinwand und auf dem Papier entstehen.
Bei ihrer zweiten Einzelausstellung in einem deutschen Kunstverein zeigt de Barry eigens für die Ausstellung bei Junge Kunst e.V. entstandene Arbeiten.
Solweig de Barry, die 1987 in Straßburg im Elsass geboren wurde, nahm im Jahr 2008 ihr Studium an der Universität der Künste (UdK) in Berlin auf. 2011 und 2012 verbrachte die Künstlerin in Israel, um an der Bezalel, academy of arts and design in Jerusalem, ihre Ausbildung zu vertiefen. 2014 schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin der UdK bei Prof. Robert Lucander in Berlin ab.
Die Künstlerin erhielt 2022 sowohl ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds in Bonn (Neustart Kultur) als auch von der Dorothea-Konwiarz Stiftung in Berlin.
Gemeinsam mit acht weiteren KünstlerInnen steht sie auf der Shortlist des Förderpreises
Junge Kunst des Kunstverein Centre Bagatelle in Berlin. Dieser Preis wird am 1. September 2022 vergeben und fördert herausragende künstlerische Talente am Anfang ihrer Laufbahn.