Das Bild einer modernen Metropole, so Maria und Natalia Petschatnikov (*1973 in St. Petersburg), ist unvorstellbar ohne Straßenverkehr. Wie eiserne Insekten erobern Straßenbahnen, Fahrräder, Busse und Autos die Straßen moderner Städte. Wolfsburg ist natürlich vor allem eine Auto Stadt. Für den Kunstverein werden die Künstlerinnen eine ortsbezogene schwarz-weiße Rauminstallation entwickeln. Kleine VW Käfer und moderne Straßenbahnen werden zur Hauptdarsteller ihrer Inszenierung. Die zwei Ebenen des Kunstvereins werden zu einer Art raumgroßen Skizzenbuch umgewandelt. Als ob an der Wand gezeichnet, sind die urbanen Motive in Wirklichkeit aus Tüll-Stoff genäht. Tüll-Schichten ermöglichen eine Illusion und deuten auf Vielschichtigkeit und Komplexität der Vergangenheit. Die Arbeit basiert sich auf einer subjektiven Interpretation der Realität, wo Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart unscharf sind, wo Erinnerung und Wirklichkeit ineinander fließen.
Zusätzlich zu der Installation zeigen die Künstlerinnen eine Serie von Ölbildern zum Thema Straßenbahn.
Die Zwillingsschwestern Maria und Natalia Petschatnikov haben in den USA (Hunter College of the City University of New York) und Frankreich (École des Beaux-Arts, Paris) Kunst studiert. Die Künstlerinnen arbeiten immer gemeinsam und bewegen sich mit ihren Arbeiten im Grenzbereich von Malerei und Installation. Ihre Arbeit basiert auf einer subjektiven Interpretation der Realität. Das scheinbar Unwichtige, Nebensächliche, Zufällige hat als Spiegelung sozialer und historischer Tendenzen größte Bedeutung für ihr Werk. Mit Fantasie, Witz und Hintergründlichkeit werden dem Alltag überraschend neue Perspektiven entlockt. Aus gewöhnlichen Dingen werden außergewöhnliche Arrangements mit neuen Bedeutungsschichten. Maria und Natalia Petschatnikov leben und arbeiten in Berlin. Die Künstlerinnen haben an zahlreiche Ausstellungen in Deutschland und im Ausland teilgenommen und sind Empfängerinnen renommierter Kunststipendien und Preisen.