Die Motive der Wolfsburger Malerin Stefanie Woch sind Begebenheiten, Gegenstände, Augenblicke – kleine Wunder des Alltags – die selten bewusst wahrgenommen werden. Sie bannt diese flüchtigen Augenblicke auf die Leinwand und verwebt Motive, die aus unterschiedlichen Quellen stammen, meist in opulente Landschaftsszenarien. An einer kohärenten Erzählung ist sie allerdings nicht interessiert. Vielmehr strebt sie danach, den Faktor Zeit in ihren Bildern zu verdichten, indem sich die einzelnen Szenen zwar allesamt wirklich zugetragen haben, nur eben nicht zur selben Zeit, wie ihre Bilder es suggerieren. Stefanie Woch wandelt diese Augenblicke in ihre Art von »gestaffelter Malerei« um: nicht nur die Zeit, sondern auch der Bildraum und die unterschiedlichsten künstlerischen Techniken vereint die Malerin gleichzeitig zu einer disparaten, die einzelnen Bildelemente betonenden, und kompositorisch einheitlichen Darstellung. Dafür wendet sie eine Mischtechnik aus Malmitteln wie Tempera, Acryl, Öl, Buntstiften, Tusche und Kohle an, mit der sie sowohl skizzenhaft andeuten oder detailliert ausmalen kann. Oft erst während des Malprozesses fügen sich die einzelnen visuellen Fragmente zu einem Gesamtbild zusammen.
Stefanie Woch, 1971 in Wolfsburg geboren, beendete ihr Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig als Meisterschülerin. 2006 wurde ihr der Artipreis des Kunstvereins Wolfsburg verliehen.