Schönheit ist vergänglich und doch haben es diese vier Künstler*innen geschafft, sie für einen Moment festzuhalten. Für einen Wimpernschlag vereinen sie für uns Vergangenheit und Gegenwart und laden uns ein, in eine ungewisse Zukunft zu schauen.
Wieder ist ein Jahr ins Land gegangen. Es ist vorbei, unwiederbringlich. Die Zeit nimmt ihren Lauf und wir wissen, dass wir rein gar nichts dagegen tun können. Trotzdem klammern wir uns an Momente, Erinnerungen, aus einer furchtbaren Angst heraus sie zu verlieren, zu vergessen. In dieser Ausstellung setzen sich vier Künstler*innen auf sehr unterschiedliche Weise mit Vergänglichkeit auseinander.
Leben und Vergänglichkeit sind wie zwei Schuhe eines Paars: Tut einer einen Schritt, muss der andere unweigerlich mit. Sie hinterlassen Spuren, ebenso wie Mensch und Tier.
Die Fotografien von Steve Luxembourg zeigen Menschen in Abwesenheit und gleichzeitig in starker Präsenz durch ihren Eingriff und die Veränderung ursprünglich unberührter Orte. Verschiedene Vergangenheiten, die sich in einer Gegenwart manifestieren.
Es ist faszinierend wie Katharina Kühne die gleichen Orte durch andere Augen wahrnimmt. In ihre Malereien erschließt sie sich die Landschaft mit größter Emotionalität. Ganz ohne klare Konturen befinden sich ihre in einer ständigen Schwebe und dehnen damit den Augenblick zu einer ungewissen Weile, in der nichts bleibt wie es einmal war.
Jan Gerngroß konzeptuelle Arbeiten haben ihren Ursprung sowohl im
Alltagsleben als auch in der Kunstgeschichte. Persönliche Gegenstände
vermengen sich mit vom Künstler gefundenen Materialien. Insbesondere
Textilien aus seinem Alltag befreit er dazu von ihrer Funktion und
fügt sie als Bild zusammen.
Auch Alrun Aßmus arbeitet vorwiegend mit Textilien. Allerdings entspringen sie nicht dem Alltag oder persönlichen Erfahrungen sondern verwandeln sich selbst in materialgewordene Gedanken. Kaum zu fassen, wie eine flüchtige Erinnerung, bewegen sich die leichten Stoffbilder in der Luft und zeigen entweder Referenzen zu großen Werken der Kunstgeschichte oder thematisieren die grundsätzliche Entwicklung von Ästhetik. Eine wiederkehrendes Motiv in Alruns Arbeiten sind Früchte und Blüten. Aus einem Samen erwachsen kommen sie für eine Zeit zum Höhepunkt ihres Lebens, ihrer Schönheit, um dann wieder zu dem zu werden, was sie einst waren.
Alrun Aßmus (*1996), Jan Gerngroß (*1991), Katharina Kühne (*1992) und Steve Luxembourg (*1993) sind Absolventen oder Studierende der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und stellen erstmals in dieser Konstellation gemeinsam aus.