Ein Auto ist gewöhnlich zum Fahren da - zu einem ganz anderen Zweck benutzt es Tazro Niscino. Der japanische Künstler, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt, er- öffnete anlässlich der „Langen Nacht der Museen“ seine Installation in der Goethestraße.
Ein schwarzer Audi A 8 diente ihm als Tisch für sein gestaltetes Wohnzimmer. Niscino spielt stets mit Lebenswirklichkeiten und nutzt sie zur Neuinszenierung, so sein Credo. Alltagssituationen erscheinen bei ihm im neuen Licht und ermöglichen dem Betrachter nie zuvor dagewesene Sichtweisen. So baute er etwa in Bremen ein Gerüst um eine hohe Straßenlaterne, schuf um die Laterne herum ein Wohnzimmer und nutzte die Laterne dann als Zimmerleuchte.
Das Bild in der Goethestraße: Rote Stühle, auf dem Tisch eine Schale mit Äpfeln, Gläser, eine Flasche Wein - alles schien, wie in einem normalen Wohnraum zu sein. Die Besucher hatten auch Gelegenheit, dem Künstler Fragen zu seinem Werk zu stellen.
Aufgrund des großen Aufwandes begann Niscino bereits am 4. Oktober seine Installation aufzubauen. Schon hier kam er mit zahlreichen Interessenten ins Gespräch, die seine Kreativität bestaunten. Bis Mittwoch wird das Kunstwerk noch in der Goethestraße zu sehen sein.
In den Räumen des Vereins Junge Kunst hatte Christina Zück ihre Fotografien ausgestellt. Ob Elefanten oder Giraffen - Tier- und Pflanzenfotografie ist die Spezialität der Berlinerin. Ziel der Frau ist es, die abgebildeten Tiere stets in ihrer höchst eigenen Ausstrahlung einzufangen. Auch Christina Zück stand den Besuchern am Samstagabend Rede und Antwort.
Baut Niscino am Mittwoch seine Installation ab, so verlässt er Wolfsburg noch nicht. Am 26. Oktober eröffnet er seine Ausstellung „Der Neunsitzer“ in den Räumen des Vereins Junge Kunst. Sie wird bis zum 30. Dezember zu sehen sein. (Quelle: Wolfsburger Nachrichten v. 15.10.2001)